Neuer Standard für die Rechnungslegung IFRS16, eine fertige Lösung

Im Februar 2017 hat das International Accounting Standards Board IASB den neuen Standard IFRS16 Leasing veröffentlicht, also internationale Rechnungslegungsstandards. Er definiert die Arten der Darstellung von Finanzdaten, Kapitalflüssen, Vermögenswerten und ihrer Bewertung.

Der Standard informiert auch darüber, in welchem Umfang Informationen im Jahresabschluss ausgewiesen werden müssen. Das novellierte Dokument zeigt diejenigen Änderungen an, die ab dem 1. Januar 2019 in die Form der Buchhaltung eingeführt worden sein müssen, und zwar im Bereich der Bilanzierung von Leasingverhältnissen. Es empfiehlt sich also, schon heute darüber nachzudenken, wie Buchhaltungsprozesse optimiert werden können.

Auch wenn dies wie eine weitere Hürde für die Buchhaltung erscheinen mag, handelt es sich beim IFRS16 Leasing doch um ein Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem International Accounting Standards Board IASB und dem US-amerikanischen Financial Accounting Standards Board FASB. Die Zielsetzung der angeführten Organisationen war die Optimierung und Nivellierung der Unterschiede im Bereich der Operating- und Finanzierung-Leasingverhältnisse in verschiedenen Ländern. Der neue Standard wird sich auf die Berichte von Leasingnehmern auf dem Gebiet der Bilanzierung von Leasingverhältnissen auswirken. Jedes Leasing-Verhältnis, also auch Operating-Leasingverträge, wird wie ein Finanzierungs-Leasingverhältnis aufgefasst werden (mit den im Standard beschriebenen Ausnahmen). Dies führt dazu, dass die Bilanz eines Unternehmens neue Aktiva in den Bilanzen der Gesellschaft anzeigen wird. Mit anderen Worten wird ein Leasingvertrag kein Kostenfaktor mehr sein, also kein außerbilanzieller Vermögensgegenstand mehr, sondern er wird zu einem Aktivposten eines Unternehmens werden.

Problem mit Immobilien

Das Problem der Änderungen in der Bilanzierung betrifft auch Unternehmen und Gesellschaften, die Immobilien leasen, und zwar sowohl selbstgenutzte als auch vermietete. Dies bedeutet, dass Räumlichkeiten leasende Unternehmen operative Leasingverträge anders bilanzieren müssen. Und hier kommt Hilfe von SAP in Form der Lösung RE-FX. Trotz der Tatsache, dass sich dieses Modul schon vor 10 Jahren auf dem Markt etablieren konnte, hat der Hersteller diese bedeutende Änderung für die Geschäftswelt nicht außer Acht gelassen und konnte so im September 2016 eine Mitteilung veröffentlichen, in der die Abdeckung von IFRS16 durch die Nutzung von RE-FX bekanntgegeben wurde. Zusätzliche Funktionalitäten in der Lösung ermöglichen eine Verknüpfung eines Objektes mit einem Vermögenswert, was die Anforderungen der Rechnungslegung erfüllt. Die automatisierte Verbuchung erlaubt bei der Ausführung einer einzigen Operation die Führung von Konten in Übereinstimmung mit den Standards von IFRS, US GAAP und nationalen Vorschriften.

Es ist erwähnenswert, dass SAP das bestehende System für die Erfassung und Bewertung von Immobilien verwendet und dieses dann um die Spezifika der sich aus IFRS16 ergebenden Leasingverträge erweitert hat. Die Kunden von SAP können sich also sorgenfrei mit dieser Lösung vertraut machen.
Maciej Kwasiborski
Experte für den Finanzbereich bei SAP Polska
Bei der Optimierung geht es darum, dass wir eine Verbuchung der Leasingrate und eine Unterteilung der Zahlungen in Kapital- und Zinsteil haben, wobei wir die Berechnung der Abschreibungen auf der Vertragsebene sehen. Es lohnt sich also, darauf hinzuweisen, dass alle Unternehmen, die in Übereinstimmung mit den Internationalen Rechnungslegungsvorschriften zur Veröffentlichung ihrer Ergebnisse verpflichtet sind, zu genau dieser Form der Änderungen an den Bilanzierungsvorgängen verpflichtet sein werden. Wichtig ist hierbei die Vorgehensweise für den Übergang zum neuen Standard. Wenn der Übergang zum neuen Standard auf die Laufzeit eines Vertrages fällt, bietet der Standard RE-FX die Möglichkeit, verschiedene Methoden anzuwenden, unter anderem vollständig retrospektive Methoden, die durch den Vergleich der Finanzströme mit denen des vorhergehenden Jahres gekennzeichnet sind. RE-FX simuliert diese so, als ob seit dem Zeitpunkt der Wirksamkeit eines Leasingvertrages der neue Standard angewendet worden wäre. Ein anderer Ansatz ist der sog. teilweise retrospektive resultierende: Es handelt sich dabei um einen Ansatz zur Korrektur von Eigenkapital für den ersten Tag der Anwendung des Standards oder die Wertbestimmung für das Recht zur Nutzung von Aktiva als Summe zukünftiger verzinster Zahlungen auf den Zinssatz des Leasingverhältnisses.
Krzysztof Kitajgrodzki
Senior Consultant im Team für Finanzen und Analysesysteme bei Hicron

Ist RE-FX eine zukunftsweisende Lösung?

Man kann sich selbst die Frage stellen: Warum sollte ich das Modul RE-FX erwerben, wenn es uns doch nur um das Verbuchen von Leasingverträgen geht? Dabei sollte man berücksichtigen, dass SAP Flexibles Immobilienmanagement nicht nur Leasingverträge abdeckt, sondern auch eine ganze Reihe attraktiver Funktionalitäten mitbringt, die für die nächste Entwicklungsstufe Ihres Unternehmens von Nutzen sein werden:

  • Möglichkeit, ein komplettes Portfolio von Immobilienobjekten zu präsentieren, sowohl eigene als auch erworbene, denen in betriebswirtschaftlicher Hinsicht relevante Daten zugeordnet werden,
  • Möglichkeit, Miet- und Vermietungsverträge, Verträge im Zusammenhang mit dem Ankauf von Medien, der Immobilien- oder Grundbuchsteuer sowie mit der Immobilienverwaltung, einem Depot oder vielen weiteren Faktoren abzubilden,
  • Suche nach Immobilien, die bestimmte Kriterien erfüllen, und Erstellung von Anzeigen, die mit ihnen verbunden sind,
  • unternehmensspezifische Nutzung von Immobilien durch die Reservierung von Räumlichkeiten, die Planung von Umzügen sowie die Zuweisung von Arbeitsplätzen an Mitarbeiter,
  • Gewährleistung der Funktionalitäten massiver Valorisierung von Gebühren gemäß statistischer Indikatoren (GUS, HVPI, VPI-EWU etc.),
  • Möglichkeit, Gebühren von der Höhe des aufgezeichnetes Umsatzes abhängig zu machen,
  • Unterstützung des Prozesses zur Abrechnung zusätzlicher Kosten,
  • Steuerung von Zahlungen und Überwachung von Verträgen,
  • Integration mit Systemen des Typs CAD,
  • Formulare für einmalige (Termine, Mahnungen und Aufforderungen) sowie zyklische (Rechnungen, Rechnungskorrekturen) Korrespondenz.
Eine weitere zu beachtende Tatsache ist, dass RE-FX sehr gut mit den Finanz- und Controllingmodulen integriert ist. Jede Aktion in einem dieser Systeme hinterlässt eine Spur in Form einer Dokumentation in den jeweils anderen. Ein Beispiel: Die Verbuchung von Zahlungen im Zusammenhang mit einem Vertrag generiert automatisch ein Finanzdokument und findet seine Entsprechung in Controllingobjekten. Es besteht also keine Notwendigkeit, die Aktionen im Modul SAP FI oder CO zu duplizieren. Wir benötigen auch nicht das Modul SAP SD zur Ausstellungen von Rechnungen. Die uneingeschränkte Zusammenarbeit von RE-FX mit anderen Lösungen führt dazu, dass keine seltsamen Software-Patches entwickelt werden müssen.
Krzysztof Kitajgrodzki
Derzeit beobachten wir ein steigendes Interesse von Unternehmen an Lösungen für die Bilanzierung und Bewertung von Leasingverträgen gemäß IFRS16. Dem äußeren Anschein zum Trotz stellt der Änderungen erzwingende Standard nur einen Teil des Problems dar. Unternehmen nutzen diesen Moment, um den Prozess der Verwaltung, Bilanzierung und Bewertung von Leasingverträgen zu optimieren, und im weiteren Sinne zur Etablierung einer integrierten Bilanzierung und Immobilienverwaltung. Eine solche Herangehensweise halten wir für sehr sinnvoll und umsichtig.
Maciej Kwasiborski

Das Schlechte eines guten Beginns?

Die Änderungen werden hauptsächlich Mieter von Immobilien zu tragen haben, aber es ist möglich, dass einen neuen Ansatz benötigende Verträge in jedem Unternehmen vorhanden sind. Um schon heute die Bilanzierung langfristiger und kostenintensiver Verträge zu optimieren, sollte man die Implementierung des Moduls SAP RE-FX im Unternehmen in Erwägung ziehen. Umso mehr, da jeder Implementierungsprozess einige Zeit benötigt und diese Änderung mit der gebotenen Sorgfalt angegangen werden sollte. Mit der Zeit führt dies zu einem besseren Finanzmanagement, was Unternehmen wiederum ermöglicht, eine höhere Rentabilität ihrer Geschäftstätigkeiten zu erzielen.

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