Preismanagement in SAP – eine der Schlüsselfunktionalitäten von SAP

geschrieben von
Marcin Dering
Sowohl die geschäftliche Realität in der Preisentwicklung (z.B. Verkaufspreise) als auch die SAP-Mechanik wecken oft Furcht seitens der Endanwender und auch der Berater. Der Grund dafür ist, dass beide Aspekte Gegenstand komplexer Konzepte sind. Wir bei Hicron glauben, dass durch eine nähere Erläuterung der das Preismanagement regierenden SAP-Mechanismen diese Funktionalität „entzaubert“ werden kann.

Das SAP-Preismanagement basiert auf sog. Preisbedingungen, die verschiedene Aspekte bei der Gestaltung des Endpreises einer Ware/Dienstleistung repräsentieren, wie Grundpreis, Rabatte, Aufschläge oder Umsatzsteuer. Alle für einen gegebenen Prozess wesentlichen Elemente der Preisgestaltung (die o.g. Preisbedingungen) sind in ein sog. Preisverfahren eingebunden. Mit diesem Verfahren können wir die Reihenfolge bei der Bildung des Endpreises festlegen und dann die einzelnen Bedingungen in die entsprechende Reihenfolge bringen. Mit dem Begriff Grundpreis können wir zum Beispiel definieren, dass das betreffende Preisgestaltungselement das erste im Schema sein wird und dass wir auf der Grundlage dieses Werts weitere Elemente (z.B. Rabatte) berechnen werden. Wir können zum Grundpreis auch eventuelle Aufschläge (z.B. für den Transport zum Kunden) hinzufügen, die in einer entsprechend weiteren Position in der schematischen Reihenfolge angeordnet werden.

Für alle Preisbedingungen können wir definieren, anhand welcher verfügbaren Kriterien (im System vorhandener Daten) wir deren Werte festlegen wollen. Das kann natürlich die Nummer in der Materialtabelle aber auch viele andere Kriterien sein. Sowohl die Grundlage einer Preisbedingung als auch deren Endbetrag können Gegenstand zusätzlicher Umrechnungen mit Hilfe von sog. Formeln sein. Dank der Anwendung eines ABAP-Codes, der die von uns gewünschte Logik repräsentiert, erzielen wir bestimmte Endergebnisse. Die Eigenschaften des Preismanagements umfassen sowohl Fälle, in denen wir Preiselemente gestalten wollen, die für die Position von Verkaufs-/Kaufdokumenten wichtig sind, als auch Fälle, in denen Preiselemente (z.B. Rabatte) gebildet werden sollen, deren Wert anhand des Gesamtbetrags eines Dokuments berechnet wird.

Die beiden oben genannten wichtigsten Eigenschaften bieten uneingeschränkte Möglichkeiten für die Abbildung der Preislisten der Kunden und die Anpassung der SAP-Standardfunktionalität an gesetzliche Anforderungen, egal in welchem Land ein Unternehmen tätig ist.

Im Rahmen der technischen Kuriositäten sollte noch erwähnt werden, dass SAP über integrierte Standardmechanismen für die Berechnung der Umsatzsteuer auf Grundlage eines gesamten Dokuments verfügt. SAP bietet ebenfalls die Möglichkeit, die Position mit dem höchsten Wert entsprechend zu schätzen, so dass der summierte Wert der Steuer dem anhand der aus der Dokumentenreihenfolge hervorgehenden Summe der steuerlichen Leistung berechneten Wert entspricht. Darüber hinaus liefert SAP fertige Preisverfahren für die einzelnen Länder in Westeuropa sowie für Länder außerhalb der Europäischen Union, z.B. Russland. Das ist von großer Bedeutung, denn diese enthalten fertige Konfigurationen der Preisbedingungen in Bezug auf die Umsatzsteuer in Übereinstimmung mit den in den jeweiligen Ländern geltenden Vorschriften.

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Marcin Dering
SAP Expert Consultant, Hicron

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