Die Konsequenzen solcher Entscheidungen sind gravierend. Fehler, die zu einem frühen Zeitpunkt der Lösungsentwicklung gemacht werden, fallen den Anwendern oft erst in der Testphase auf, wenn die zeitlichen und finanziellen Ressourcen bereits erschöpft sind. Können diese Hindernisse schon im Vorfeld vermieden werden? Auf jeden Fall. Der Schlüssel liegt in der Nutzung bewährter, maßgeschneiderter Funktionalitäten, die den besonderen Anforderungen der Automobilindustrie gerecht werden.
Eine solche Lösung in SAP stellt IS-Auto dar, ein branchenspezifisches Set von SAP-Standardfunktionalitäten, darunter das Vehicle Management System (VMS). Im Gegensatz zu generischen ERP-Ansätzen ermöglicht IS-Auto eine präzise, durchgängige Verfolgung einzelner Fahrzeuge über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg – also von der Fertigung über die Lieferkette bis hin zu After-Sales-Services und Flottenmanagement. Bei dieser Funktion handelt es sich also um die Grundlage für viele betriebliche Vorteile in der Automobilindustrie.
So erwarten die heutigen Kunden von der Automobilindustrie Spitzenleistungen in den folgenden drei entscheidenden Bereichen:
- Einfache Fahrzeugkonfiguration (oder Selbstkonfiguration).
- Eine konkrete Lieferzusage durch einen Vertreter vor Ort.
- Reibungslose Auslieferung des Fahrzeugs, und zwar sowohl an Vertragshändler als auch an Endkunden.
Marken erarbeiten sich ihren Wettbewerbsvorteil, indem sie sich auf das konzentrieren, was sie von anderen abhebt. Porsche-Kunden werden beispielsweise nicht wegen einer besseren Leistung oder eines erstklassigen Kundendienstes zu Kia wechseln – Luxusmarken bauen ihren Erfolg auf vollkommen anderen Nutzenversprechen auf. In der gesamten Branche gibt es allerdings einen gemeinsamen Nenner: den akzeptierten Kundenpreis und die damit verbundenen Kosten.
Der Automobilmarkt sieht sich einem immensen Preisdruck ausgesetzt, insbesondere durch chinesische Wettbewerber wie MG, BYD und Deepal. Dies ist bereits zu einer großen Herausforderung für die etablierten Marken geworden. Der einzige praktikable Weg für Importeure und Händler besteht darin, die Kosten zu senken und die Rentabilität zu maximieren, indem sie die Gewinnspanne eines jeden Fahrzeugs analysieren – und nicht etwa die von einzelnen Chargen oder generischen Modellen. Ein entsprechend Präzisionsniveau zu erreichen, ist entscheidend für die Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit in einem derart anspruchsvollen Umfeld.
Die Herausforderung für Beratungsunternehmen besteht darin, zu erkennen, dass Prozesse wie Bedarfsplanung, Bestandskontrolle und Gewährleistungsansprüche zwar branchenübergreifend ähnlich erscheinen mögen, in der Automobilindustrie jedoch von Grund auf anders funktionieren. Nachfolgend finden Sie eine Musterliste von Prozessschritten für den Import, den Vertrieb und die Wartung von hochwertigen Automobilprodukten während ihres gesamten Lebenszyklus:
Prozessschritt | ERP-Kernmodul | Lösung für die Automobilindustrie |
Geplantes Fahrzeug erstellt | Nein | Ja |
Händler-Terminauftrag erstellt | Nein | Ja |
PO/Vertrag erstellt | Nein | Ja |
PO bestätigt | Nein | Ja |
Manifest erhalten | Ja | Ja |
Einzelne Einheit priorisiert | Ja | Ja |
Ware erhalten, Rechnung erhalten | Ja | Ja |
Lieferung an den Händler versendet | Ja | Ja |
Vertragshandel | Ja | Ja |
After-sales | Nein | Ja |
Wie oben dargestellt, decken die ERP-Kernmodule häufig nicht die spezifischen Anforderungen der Automobilindustrie ab. SAP IS-Auto schließt diese Lücke und bietet genau die maßgeschneiderten Funktionalitäten, die für eine optimale Betriebsführung erforderlich sind.
2013 verhalf SAP Porsche zu der Flexibilität und Effizienz, die das Unternehmen benötigt, um seinen Kunden maßgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen anbieten zu können, die nicht mit der Auslieferung des Fahrzeugs enden. Dieses Präzisionsniveau ist längst kein Luxus mehr – es ist vielmehr zum neuen Standard geworden, getrieben durch den wachsenden Druck der Konkurrenz. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen der Automobilindustrie Lösungen wie SAP IS-Auto einsetzen, um diesen Ansprüchen gerecht zu werden und dabei sicherzustellen, dass sie effizient arbeiten und sich in einem zunehmend anspruchsvolleren Markt behaupten können.
Was bedeutet das für ERP in der Automobilindustrie?
Für ERP-Systeme in der Automobilindustrie besteht das größte Risiko darin, dass die Bedeutung unterschätzt wird, Fahrzeuge individuell verfolgen zu können – ein klarer Vorteil für die effizientesten Branchenführer.
Auf den ersten Blick mögen SAP-Experten, die sich nicht mit der Automobilbranche auskennen, einige Prozesse bagatellisieren, weil sie den Prozessen in anderen Branchen zu ähneln scheinen. Dies kann zu einer gefährlichen Einschätzung führen: Einige Funktionen können durch SAP-„Best Practices“ ersetzt und in der Automobilindustrie eingesetzt werden.