Hicron: Im ersten Teil haben wir darüber gesprochen, wie es kommt, dass ihr bei Hicron seid und auf welche beruflichen Herausforderungen ihr gestoßen seid, und jetzt wollen wir über Erfolge sprechen, gibt es welche?
AS: Ich betrachte jedes gelungene Projekt als Erfolg. Ich ziehe eine große Zufriedenheit daraus, wenn unsere Kunden sich für eine längere Zusammenarbeit entscheiden, nicht nur für ein einzelnes Projekt.
MZ: Die Position, die Stellung, die Rolle, die ich jetzt innehabe, haben mich viele Jahre schwerer Arbeit gekostet, also muss ich das als einen großen Erfolg meinerseits anerkennen, aber an dem größten arbeite ich noch…
AR: Vor meiner Arbeit für Hicron: Gründung einer eigenen Firma, oder die Organisation einer Branchenkonferenz für 150 Personen einschließlich der Erwirkung der Schirmherrschaft dreier Minister. Bei Hicron: Entwicklung einer Lösung für das Provisionsmanagement für die Händler eines unserer Kunden aus der Automobilbranche.
AF: Mein größter beruflicher Erfolg war meine erste selbständige Einführung des SAP CO-Moduls in der Rolle als leitende Beraterin in dem Projekt.
BJ: Ich habe keinen bestimmten Erfolg, der mir im Gedächtnis geblieben ist. Wenn ich mir die Liste der realisierten Projekte ansähe, fände sich sicher so mancher, aber ich konzentriere mich nicht auf die Vergangenheit, sondern auf die Zukunft. Also habe ich den größten Erfolg immer noch vor mir.
Hicron: Was gibt euch die Arbeit in der IT, was andere Branchen nicht bieten?
MZ: Die Möglichkeit zu reisen, an Schulungen teilzunehmen, Zertifikate zu bekommen, Fremdsprachen zu lernen und diese bei der täglichen Arbeit zu perfektionieren sind unbestrittene Vorteile der Arbeit in der IT. Dank des enormen Bedarfs an Informatikern auf dem Markt bedeutet die Tatsache, unter den verfügbaren Angeboten wählen zu können, eine große Beruhigung. Es lässt sich nicht leugnen, dass vor dem Hintergrund anderer Branchen auch die finanziellen Aspekte eine beachtliche Rolle spielen.
BJ: In dieser Branche kann man sich nicht langweilen. Auf dem Markt erscheinen ständig neue Trends, Technologien und Lösungen. Immer gibt es etwas, was man nicht kennt, was man nicht weiß. Man kann sich leicht neue berufliche Ziele setzen. Außerdem schätze ich das Gefühl der Sicherheit. In dieser Branche suchst nicht du die Arbeit, die Arbeit sucht dich. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass du deine Arbeit verlierst, wie z.B. auf dem juristischen Arbeitsmarkt.
AS: Über Monotonie kann ich bestimmt nicht klagen. Jedes Projekt ist anders, einzigartig.
AF: Ich habe nicht viel Erfahrung mit der Arbeit in anderen Branchen. Ich weiß aber, dass die IT-Branche viel Zufriedenheit bringt, keine Langeweile zulässt und dafür sorgt, dass ich jeden Tag etwas Neues lerne. Das bedeutet gleichzeitig viel Stress und erfordert großes Engagement – in meinem Fall leiden das familiäre und gesellschaftliche Leben darunter. Das kam für mich aber nicht als Überraschung, der Arbeitgeber hat mich über die Art des Berufs, in dem ich arbeiten werde, informiert.
AR: Die Arbeit in der SAP-Beratung gibt mir die Möglichkeit zu reisen, andere Kulturen kennen zu lernen und Fremdsprachen zu benutzen. Außerdem ist die Arbeit für mich ein Prestige und bedeutet Unabhängigkeit im finanziellen Sinne und in Bezug auf den Ort, von dem aus ich arbeite. SAP zu kennen, eröffnet Möglichkeiten. Man kann überall in der Welt arbeiten. Und manchmal auch zu Hause, im sog. HO.
Hicron: Und kann man Neues lernen? Neue Kompetenzen erwerben?
AR: Die Arbeit in der IT, und vor allem in der Beratung, ermöglicht ein besseres Verständnis der Geschäftsprozesse in der betreffenden Firma oder Branche. Auslandsprojekte ermöglichen natürlich, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern.
BJ: Bei der Arbeit in der IT kann man nicht nur seine Kenntnisse über Technologien und Programme, wie SAP ERP, entwickeln, sondern man lernt auch, im Team zu arbeiten und konkrete Arbeitsmethoden, z.B. SCRUM, anzuwenden. Ich habe bei Hicron vor allem meine Kompetenzen in der Verhandlung und meine Kenntnisse der deutschen Sprache entwickelt.
AF: Dank meiner Arbeit in der IT kann ich besser mit Stress umgehen und habe meine Fähigkeiten in der Kommunikation und der Teamarbeit entwickelt. Durch die Auslandsprojekte habe ich auch mein Business English verbessert. Die Leitung von Schulungen hilft, den Widerwillen gegen öffentliche Auftritte zu überwinden und die Fähigkeit, Wissen zu vermitteln, zu stärken. Die Arbeit mit dem Kunden hat mich zu einer geduldigeren Person gemacht.
MZ: Das ist eben eine ziemlich individuelle Angelegenheit, abhängig davon, welche Ziele wir uns setzen und was für uns wichtig ist. Was mich angeht, so bietet mir die Arbeit in der IT vor allem die Möglichkeit, mit Menschen zu arbeiten, mit denen ich gerne zusammenarbeite. Dank der Projekte konnte ich Orte besuchen, an denen ich noch nicht war und, infolgedessen, andere Kulturen kennen lernen. Die Teilnahme an Auslandsprojekten hat es mir zudem ermöglicht, meine Fremdsprachenkenntnisse kontinuierlich zu verbessern.
AS: In meiner Arbeit sind vor allem soziale Kompetenzen wichtig – Kommunikation, Aufbau positiver Beziehungen, auch Disziplin und Selbstorganisation. In meinem Fall, als Mitglied eines Teams, das an der Entwicklung von Websystemen arbeitet, ist es ebenfalls wichtig, aktuelle Trends zu kennen, auch im Ansatz zur Projektrealisierung (z.B. die Nutzung agiler Methoden). Dank der Arbeit in der IT, in internationalen Projekten, kann man auch seine sprachlichen Kompetenzen schnell entwickeln.
Hicron: Was würdet ihr Personen, Frauen, raten, die denselben Weg wählen? Was war für euch am Anfang wichtig, was ist jetzt wesentlich?
AS: Man sollte sich erkundigen, welche Kompetenzbereiche in der IT vertreten sind. Es gibt viele allgemein zugängliche Publikationen, Blogs, Gruppen in sozialen Portalen oder sogar offene Branchentreffen, wo man sich mit der Besonderheit einer bestimmten Arbeit näher vertraut und seine berufliche Laufbahn planen kann.
MZ: Die Informatik/Programmierung ist wirklich nicht nur Männersache! Ich hatte das große Glück, in einer Firma zu landen, in der gegenseitige Hilfe etwas absolut natürliches ist, so haben mir die Kollegen den Eintritt in die neue Umgebung und neue Technologien sehr erleichtert. Die Arbeit in einem so eingespielten Team, die gemeinsame Realisierung der Ziele, ohne jegliche Rivalität, ist ausgesprochen befriedigend. Ich weiß, dass ich bei Bedarf auf andere zählen kann. Ich bin auch selber immer gerne bereit zu helfen.
AF: Mein einziger Rat ist, unter den anfänglichen Schwierigkeiten nicht aufzugeben. Zu Beginn machte es mich sehr nervös, wenn ich die Fragen der Kunden nicht beantworten konnte. Jetzt habe ich den Mut zuzugeben, wenn ich etwas nicht weiß und nehme mir die Zeit, die Antwort zu finden und dann mit einer überlegten und nach meinem Wissen korrekten Antwort zum Kunden zurückzukommen.
AR: Frauen, die denselben Weg wählen, würde ich raten, sich ihre Ziele selbständig zu setzen, auch auf der beruflichen Ebene. Angefangen mit den einfachsten, wie das Bestehen eines Zertifikats für ein SAP-Modul, das Erlernen einer weiteren Fremdsprache, bis hin zur Bestimmung der Richtung der Karriere – welche Stellung ich in 5 Jahren innehaben möchte, ob ich mehr an einer Stellung als selbständige Expertin interessiert bin oder mich lieber auf das Projektmanagement konzentriere. Das Setzen von Zielen ist für mich auch heute noch wichtig.
BJ: Wenn du logisch denken kannst, gerne neue Dinge lernst und über alle Witze lachen kannst, dann ist die IT-Branche für dich genau richtig. Für mich war am Anfang die Möglichkeit, an Schulungen teilzunehmen und meine Kompetenzen zu verbessern sowie ehrgeizige Projekte zu realisieren, die im Lebenslauf gut aussehen, am wichtigsten. Jetzt schätze ich vor allem die ordentliche Arbeitsumgebung mit ihren klaren Regeln und ihrer freundlichen Atmosphäre. Ich verspüre keinen Druck ehrgeizig zu sein, aber ich engagiere mich gern in Projekten, die neue Lösungen betreffen, weil ich gerne neue Wege bahne.