Was versteht man eigentlich unter Mitarbeitermotivation und warum ist sie so wichtig?
Es gibt verschiedene Arten von Motivation und viele Theorien dazu, so dass wir nicht von einer einzigen richtigen Definition sprechen können, die für jeden Mitarbeiter gilt oder auf jedes Unternehmen übertragbar ist. Ganz allgemein können wir sie als emotionales Engagement für das Unternehmen definieren.
Motivation bedeutet in diesem Zusammenhang den Enthusiasmus, die Energie, die Leistungsbereitschaft und die Kreativität, die ein Mitarbeiter jeden Tag in das Unternehmen einbringt. Sie sollte jedoch nicht mit einem Gefühl des Glücks bei der Arbeit verwechselt oder als Arbeitszufriedenheit verstanden werden; diese Konzepte sind zwar miteinander verwandt, aber nicht dasselbe. Bei der Mitarbeitermotivation geht es vor allem um das Gefühl, zum Erfolg des Unternehmens und zur Erreichung seiner Ziele beitragen zu wollen.
Die Motivation eines Teams ist einer der wesentlichen Verantwortungsbereiche für Manager, Vorgesetzte oder Teamleiter. Es sollte ein gut durchdachter und zielgerichteter Prozess sein, der nicht nur darauf abzielt, die Mitarbeiter zu führen, sondern auch Tatkraft zu wecken und ein Gefühl der Zielorientierung zu vermitteln. Ein wirksames Motivationssystem kann nicht nur darauf abzielen, das Verhalten und die Einstellung der Mitarbeiter entsprechend den Erwartungen der Führungskräfte zu gestalten, sondern muss auch ihre Neigungen und Bedürfnisse ermitteln und berücksichtigen. Auch der Arbeitgeber kann den Mitarbeiter beeinflussen, indem er bereits vorliegende persönliche Motivationen oder Ziele verstärkt.
Auch wenn sich die Motivation der Mitarbeiter nur schwer messen oder kontrollieren lässt, bringt sie dem Unternehmen einen echten Nutzen.
Arten der Motivation
Je nach ihrer Ausrichtung können wir von zwei Arten der Motivation sprechen:
- extrinsische Motivation – dabei handelt es sich um die von außen kommende Motivation zur Arbeit, die wiederum in die beiden folgenden Aspekte unterteilt werden kann:
- positive Motivation, zum Beispiel in Form einer Beförderung oder Gehaltserhöhung, aber auch flexible Arbeitszeiten, ein hochwertiger Arbeitsplatz und der Zugang zu zusätzlichen Sozialleistungen. Bei Prämien ist es wichtig, dass die Kriterien für ihre Gewährung in den Augen der Arbeitnehmer transparent sind und dass der Arbeitnehmer selbst eine Einflussmöglichkeit auf die Erlangung der Prämie hat. Zu beachten ist dabei auch, dass die Höhe der Prämie ein Drittel des Gehalts nicht übersteigen sollte, da sie sonst zu einem inneren Zwiespalt führt, nicht aber zu einer erhöhten Motivation. SAP SuccessFactors Compensation kann Ihnen dabei helfen, ein effektives Vergütungssystem einzuführen, das Ihre Mitarbeiter wirklich überzeugt; es ermöglicht Ihnen, die finanziellen Erwartungen Ihrer Mitarbeiter mit dem dafür verfügbaren Budget in Einklang zu bringen. Konzentriert wird sich dabei nicht nur auf die Automatisierung des gesamten Prozesses, sondern schwerpunktmäßig auf die Schaffung eines Belohnungssystems, das sachgerecht und fair ist und regelmäßig ausgezahlt wird.
- negative Motivation, zum Beispiel in Form von Rügen, Nichtgewährung von Boni oder Ermahnungen.
- intrinsische Motivation – sie hat ihren Ursprung im Innern (Selbstverwirklichung) und bezeichnet das Gefühl, eine Aufgabe erledigen zu wollen, etwa aus der Überzeugung heraus, dass sie sinnvoll ist. Intrinsische Motivation ist nicht an eine Belohnung geknüpft und kann aus den Empfindungen oder Veranlagungen einer Person resultieren, die eine bestimmte Tätigkeit gerne ausübt oder sie als interessante Herausforderung ansieht. Bei einem Arbeitnehmer kann sie auch aus dem Drang entstehen, sein Wertesystem oder seine Überzeugungen zu verfolgen, wenn diese mit der Kultur und den Zielen der Organisation übereinstimmen. Diese Motivationsform sollte auch durch die Maßnahmen des Arbeitgebers unterstützt werden, indem er interessante Projekte, die Arbeit mit neuen Technologien und Weiterbildungsangebote anbietet, die oft als Pluspunkte wahrgenommen werden und die Loyalität zum Unternehmen stärken.
Ist intrinsische Motivation besser?
Beide Arten der Motivation, also sowohl die intrinsische als auch die extrinsische, sind von Bedeutung.
Oberflächlich betrachtet scheint es, dass ein stark intrinsisch motivierter Mitarbeiter, der also selbstständig danach strebt, seine Aufgaben zu erfüllen, für ein Unternehmen am wertvollsten ist. Es ist jedoch zu bedenken, dass auch sie mehr oder weniger stark auf die extrinsische Motivation anspringen. Forschungen in Yale und am Swarthmore College haben ergeben, dass die Garantie für eine dauerhafte Motivation nicht darin besteht, eine Arbeit zu verrichten, die den eigenen Interessen entspricht oder für ein bestimmtes Gehalt zufriedenstellend ist. Die simple Annahme, man müsse einfach das tun, was einem gefällt, und dafür auch noch bezahlt werden, entspricht also nicht den Tatsachen. Amy Wrzesniewski weist auf den so genannten „Aushöhlungseffekt“ (undermining effect) hin, der sich in einem geringeren Engagement bei Tätigkeiten äußert, die wir normalerweise gerne machen, wenn wir dafür bezahlt werden.
Wir sollten uns jedoch daran erinnern, dass laut dem von Manpower veröffentlichten „Trendbericht 2023: Gehälter und Arbeitsmarkt“ immerhin 41 % der Befragten eine attraktivere Vergütung als Hauptgrund für einen Arbeitsplatzwechsel angaben. Es ist daher entscheidend, ein Gleichgewicht zu erzielen, indem die Mittel und die Intensität der Teammotivation angemessen gewählt werden. Die Mühe wird sich jedoch auszahlen, denn eine starke Motivation der Mitarbeiter führt zu einer besseren Erreichung ihrer Ziele.
Instrumente zur Steuerung von Mitarbeiterzielen
Es gibt einfache Maßnahmen zur Mitarbeitermotivation, zu denen zum Beispiel finanzielle Anreize oder gemeinsame Geburtstagsfeiern im Büro gehören können. Der Schlüssel zum Erfolg ist jedoch oft der Einsatz von Instrumenten und Systemen, mit denen die Fortschritte der Mitarbeiter verfolgt, Feedback gegeben oder konkrete Ziele gesetzt werden können. Sie unterstützen also nicht nur verschiedene Motivationsmethoden, sondern ermöglichen es auch, das Verhalten der Mitarbeiter zu überwachen und Herausforderungen zu ermitteln.
Der Einsatz von IT-Systemen wie SAP SuccessFactors führt zu transparenten und klaren Beurteilungssystemen. Dies ermöglicht beiden Seiten, also Vorgesetzten und Teammitgliedern gleichermaßen, Kriterien festzulegen und den Fortschritt kontinuierlich zu verfolgen. So können Situationen vermieden werden, in denen sich Mitarbeiter von ihren Vorgesetzten unter- oder überbewertet fühlen.
Faktoren, die sich auf die Motivation auswirken
Bei der Motivation handelt es sich um einen individuellen Vorgang, der von einer Reihe von Faktoren abhängt, darunter die folgenden:
- Ziele und Erwartungen
- Kompetenzen der Beschäftigten
- Wertesystem
- Charaktereigenschaften
- Alter
- Geschlecht
- Berufserfahrung
- Bildung
- ausgeübte Position
- soziales Umfeld
- kulturelle Besonderheiten
Bei der Ausarbeitung und Umsetzung eines unternehmensweiten Anreizsystems ist es wichtig, so viele dieser Elemente wie möglich zu berücksichtigen und auch auf die Stimmen der Mitarbeiter zu hören. Die Gestaltung der Rahmenbedingungen für eine effektive Arbeit und die Förderung der Entwicklung jedes einzelnen Mitarbeiters hat den Vorteil, dass ihre Integrität und Loyalität gegenüber dem Unternehmen zunimmt. Es handelt sich um eine Beziehung, die einem Austausch von Vorteilen gleicht, von dem also beide Parteien profitieren.
Wirksame Methoden für das Management der Mitarbeitermotivation – 5 Wege, um Mitarbeiter auf nachhaltige Art und Weise zu motivieren
Festlegung eines konkreten Ziels, das erreicht werden soll
Die Anforderungen, die wir an das Team stellen, müssen die Mitarbeiter in vollem Umfang nachvollziehen und erreichen können. Die Führungskräfte sollten auch das Potential erkennen und den Mitarbeitern gewisse Entscheidungsbefugnisse übertragen. Die Idee der Befähigung besteht darin, die Initiative der Mitarbeiter zu wecken und sie dazu zu ermutigen, eigene Entscheidungen zu treffen und die Verantwortung für das Ergebnis zu übernehmen. Studien zufolge ist ein unangemessener Führungsstil der am zweitstärksten demotivierende Faktor (35 % der Befragten), dicht gefolgt von dem Gefühl ungenutzten Potentials, weshalb direkte Vorgesetzte eine so wichtige Rolle bei der Motivation in Organisationen spielen.
Um dieses Ziel zu erreichen, können Führungskräfte, die mit SAP arbeiten, SAP SuccessFactors Performance and Goals Management (PMGM) nutzen. Damit ist es möglich, die Erreichung von Unternehmenszielen für einzelne Teammitglieder festzulegen, sie einzustufen und zu bewerten sowie die Entwicklung eines bestimmten Mitarbeiters mit den Geschäftsplänen der gesamten Organisation zu verknüpfen. Nicht weniger wichtig ist diese Funktionalität aus der Sicht der Mitarbeiter selbst, da sie so ihre Fortschritte verfolgen können und erfahren, wie wichtig sie für das Unternehmen sind.
Gute Kommunikation
Ein Teamleiter sollte seine Vorstellungen klar, überzeugend und wirksam kommunizieren, indem er eine bestimmte Richtung für die gemeinsamen Tätigkeiten der ihm unterstellten Mitarbeiter vorgibt, und sicherstellen, dass diese für alle verständlich und nachvollziehbar sind. Der Aufbau einer soliden und angemessenen Vorgesetzten-Mitarbeiter-Beziehung, zu der auch die Gleichbehandlung aller Teammitglieder gehört, erhöht deren Bereitschaft, sich Herausforderungen zu stellen.
Nicht weniger wichtig ist auch der Kontakt zwischen den Mitarbeitern selbst. In Hinblick auf das System ist das SAP-Modul Work Zone ein soziales Unternehmensnetzwerk nach dem Vorbild von LinkedIn oder Facebook, das Informationen über die Betriebsabläufe des Unternehmens liefert, Diskussionen in Gruppen ermöglicht und auch als Plattform für den Austausch von Rückmeldungen dient.
Geschickte Organisation
Die Motivation der Mitarbeiter lässt sich durch eine gute Organisation von Zeit, Arbeitsumfeld und Arbeitsbedingungen steigern, was wiederum die Produktivität erhöht. Die Bereitstellung der richtigen Arbeitsmittel erhöht den Komfort und spart Zeit, während die kompetente Förderung der Fähigkeiten der Mitarbeiter, die sie in die Lage versetzen, ihre Aufgaben selbständig zu erledigen, die Qualität ihrer Arbeit verbessert und ihnen ein Gefühl der Selbständigkeit vermittelt sowie die Überzeugung, dass das Unternehmen die Zeit seiner Mitarbeiter respektiert.
Auf die Stimme der Mitarbeiter hören
Um einen Mitarbeiter optimal zu motivieren, ist es wichtig, darauf zu achten, was er mitzuteilen hat. Wenn Sie Ihren Mitarbeitern aufmerksam zuhören, können Sie sie gebührend belohnen, ihre Ambitionen berücksichtigen und wirksame Motivatoren ausfindig machen. Die Menschen sind so aufmerksamer und dazu bereit, Aufgaben auszuführen, bei denen sie sich eingebunden fühlen. Das Teilen von Befugnissen und Verantwortung schafft ein Gefühl der Zugehörigkeit und der Eigenverantwortung.
Eine unterschätzte Möglichkeit, Mitarbeiter zu motivieren, ist ihre emotionale Bindung an das Unternehmen und das Gefühl, dass ihre eigenen Ziele mit denen des Arbeitgebers übereinstimmen, wozu auch die Aussicht auf ein Wachstum innerhalb der Struktur zu zählen ist.
Offene Atmosphäre am Arbeitsplatz
Den Mitarbeitern sollte die Überzeugung vermittelt werden, dass sie nicht einfach nur die ihnen zugewiesenen Aufgaben erledigen, sondern auch mitgestalten können. Das Arbeitsumfeld ist ein wichtiger nicht-gehaltsbezogener Faktor, um das Engagement der Mitarbeiter zu fördern. Es ist insofern wichtig, daran zu denken, dass finanzielle Aspekte nur einer von mehreren Motivationsfaktoren sind. Nicht weniger wichtig sind der Kontakt zu anderen Menschen oder die Work-Life-Balance. In Hinblick auf die Schaffung einer freundlichen Arbeitsatmosphäre ist es unerlässlich, positives und negatives Feedback zu geben, wichtig ist dabei aber auch, dass dies schnell und auf eine durchdachte Weise geschieht.
Im Modul SAP SuccessFactors Performance Management haben wir Zugang zu zwei Funktionalitäten, um Mitarbeitern Feedback zu geben „get feedback“ und „ask feedback“. Diese Tools haben unterschiedliche Optionen, werden je nach Situation eingesetzt, ermöglichen es aber, Rückmeldungen von bis zu dreißig Personen auf einmal einzuholen oder jemanden außerhalb des Teams zu bitten, Feedback zu geben. Es ist wichtig, die Mitarbeiter dazu zu ermutigen, ihre Rückmeldungen kontinuierlich und persönlich, aber auch strukturiert, regelmäßig und vollkommen transparent zu geben.